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So erkennst du seriöser Tierschutz

  • Autorenbild: Marina Marrer
    Marina Marrer
  • 29. Dez. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Tierschutz bedeutet für mich mehr, als Tieren zu helfen – es geht darum, ihnen ein Leben voller Sicherheit, Liebe und Respekt zu ermöglichen. Doch nicht jede Organisation, die sich Tierschutz auf die Fahne schreibt, hat tatsächlich das Wohl der Tiere im Fokus. Leider gibt es auch Initiativen, bei denen Anerkennung, finanzielle Interessen oder schnelle Erfolge wichtiger erscheinen als die Tiere selbst.

Vielleicht fragst du dich: Wie erkenne ich, ob eine Organisation seriös ist?

In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen, gebe dir wertvolle Tipps und eine praktische Checkliste an die Hand, damit deine Unterstützung dort ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird.


Seriöser Tierschutz - Merkmale

Echte Tierschutzorganisationen arbeiten mit Herz und Verstand – und lassen keinen Zweifel daran, dass das Wohl der Tiere für sie an erster Stelle steht. Hier sind die wichtigsten Merkmale, auf die du achten solltest:


1. Offenheit und Transparenz

Seriöse Organisationen zeigen dir klar, wohin deine Unterstützung fliesst. Bei Anihelp Tierhilfe Schweiz, wo ich seit Jahren ehrenamtlich tätig bin, nutzen wir z. B. Social Media, um regelmässig zu zeigen, welche Tiere versorgt werden, wie Spenden eingesetzt werden und welche Projekte gerade laufen. Transparenz bedeutet nicht, jeden Rappen offenzulegen, sondern die Unterstützer mitzunehmen und ehrlich zu kommunizieren.


Stelle dir folgende Fragen:

  • Werden regelmässige Updates zu den Aktivitäten und Projekten geteilt?

  • Kannst du leicht nachvollziehen, wohin Spenden gehen?

  • Gibt die Organisation ehrliche und offene Antworten auf deine Fragen?


2. Das Wohl der Tiere steht über allem

Seriöse Organisationen handeln nach einem klaren Grundsatz: Das Tierwohl hat immer Priorität. Das bedeutet:

  • Die Tiere werden artgerecht gehalten, medizinisch versorgt und emotional betreut.

  • Vermittlungen erfolgen nur nach gründlichen Prüfungen (Vor- und Nachkontrollen sind ein Muss).

  • Tiere werden niemals Gewalt oder unethischen Trainingsmethoden ausgesetzt.


Bei Anihelp sind unsere Adoptionsauflagen streng, was manchmal für Unmut sorgen kann. Doch gerade diese Sorgfalt ist essenziell, um sicherzustellen, dass unsere Schützlinge in ein gutes Zuhause kommen – und nicht erneut in einer Notsituation landen.


3. Langfristige Lösungen statt kurzfristiger Erfolge

Es geht nicht darum, möglichst viele Tiere in kurzer Zeit zu vermitteln, sondern die richtigen Plätze für sie zu finden. Seriöse Organisationen setzen auf nachhaltige Vermittlungen und machen keine Kompromisse zugunsten von Zahlen. Qualität vor Quantität ist der Schlüssel zu langfristigem Tierschutz.




Warnsignale: So erkennst du unseriösen Tierschutz

Leider gibt es Organisationen, die den eigentlichen Sinn des Tierschutzes aus den Augen verlieren. Hier sind einige Warnsignale, auf die du achten solltest:


1. Zahlen stehen über dem Tierwohl

Manche Organisationen vermitteln Tiere ohne Vor- oder Nachkontrollen, nur um hohe Vermittlungszahlen vorzuweisen. Diese Tiere landen oft in ungeeigneten Haushalten – und stehen bald wieder auf der Strasse oder im Tierheim.


2. Gewalt oder fragwürdige Methoden

Ich habe selbst erlebt, wie Hundetrainer Gewalt oder erzwungene Techniken anwenden, um schwierige Tiere „anzupassen“. Dazu gehört auch das sogenannte "Negativ-Strafe". Diese Tiere wirken äusserlich vielleicht ruhig, doch innerlich sind sie oft gebrochen. Ein solcher Umgang hat nichts mit echtem Tierschutz zu tun und ist inakzeptabel. Das einzige akzeptable Training ist auf Basis von positiver Bestätigung.


3. Fehlende Transparenz

Eine Organisation, die keine klaren Infos zu ihren Projekten oder Finanzen gibt, sollte mit Vorsicht betrachtet werden. Vertrauenswürdige Organisationen sind offen und bereit, auf Fragen oder Bedenken einzugehen.




Ehrenamtlicher Einsatz bei Anihelp: Verantwortung mit Herz

Seit 2018 arbeite ich ehrenamtlich bei Anihelp Tierhilfe Schweiz – einer Organisation, die mir besonders am Herzen liegt. Was Anihelp so besonders macht: Jeder von uns arbeitet rein ehrenamtlich, und das oft neben einem 100%-Job und dem eigenen Privatleben.

Nach einem langen Arbeitstag setzen wir uns abends an Anfragen, kümmern uns um die Vermittlung von Tieren, planen Spendenaktionen und vieles mehr. Dabei kann es hin und wieder zu Verzögerungen kommen, wenn Nachrichten nicht sofort beantwortet werden. Das liegt nicht daran, dass wir weniger engagiert sind – sondern daran, dass wir unsere ganze Arbeit in unserer Freizeit stemmen.

Hier wünsche ich mir manchmal mehr Verständnis: Wir tun unser Bestes, aber seriöser Tierschutz braucht Zeit und Hingabe. Jede Nachricht, jede Vermittlung wird mit grösster Sorgfalt bearbeitet – weil uns das Wohl der Tiere über alles geht.




Echte Helden im Tierschutz: Einsatz in Rumänien

Tierschutz wird nicht nur grosse Organisationen, sondern oft auch durch kleine, engagierte Gruppen gemacht. Besonders stolz bin ich auf meine Freunde, die mehrmals im Jahr nach Rumänien reisen, um dort direkt vor Ort Tiere zu retten.

Was mich an ihrer Arbeit begeistert: Jeder Rappen, der gespendet wird, fliesst direkt ins Tierwohl. Es gibt keine Verwaltungskosten oder unnötige Ausgaben – jede Spende wird in Futter, medizinische Versorgung und den Aufbau sicherer Unterkünfte investiert. Anstatt irgendwo erholsame Ferien zu machen, reisen sie nach Rumänien, um direkt vor Ort zu helfen.

Wenn du diese wertvolle Arbeit unterstützen möchtest, findest du hier mehr Informationen: Shelterhunde Apollo - Gnadenhof mit Herz




Wie du den Tierschutz im Alltag unterstützen kannst

Tierschutz beginnt bei uns allen – und dafür musst du nicht unbedingt einem Verein angehören. Hier sind einfache Möglichkeiten, wie du helfen kannst:


1. Bewusst konsumieren

Ich achte darauf, welche Firmen ich unterstütze, und nutze dafür die cruelty-free-Listen von PETA. Jede Entscheidung gegen Tierversuche ist ein Schritt in die richtige Richtung. Besonders bei Kosmetik und anderen alltäglichen Produkten kann man so viel zum Tierwohl beitragen.


2. Engagiere dich ehrenamtlich

Ehrenamtliches Engagement gibt dir die Möglichkeit, direkt etwas zu bewirken. Es bringt dir nicht nur das Gefühl, etwas Gutes zu tun – du lernst auch, wie wichtig klare Strukturen und echtes Herzblut im Tierschutz sind.


3. Teile, was dir wichtig ist

Ob durch Social Media oder Gespräche mit Freunden: Je mehr Menschen von Tierschutz erfahren, desto grösser wird die Reichweite und Wirkung. Teile deine Erfahrungen und ermutige andere, ebenfalls aktiv zu werden.




Checkliste: So erkennst du seriösen Tierschutz

  • Transparenz: Teilt die Organisation offen, wie Spenden verwendet werden? Gibt es regelmässige Updates?

  • Verantwortungsvolle Vermittlung: Werden Vor- und Nachkontrollen durchgeführt? Gibt es klare Adoptionskriterien?

  • Tierwohl im Fokus: Werden ethische Grundsätze eingehalten?

  • Nachhaltigkeit statt Schnelligkeit: Vermittelt die Organisation Tiere mit Geduld und Verantwortung?

  • Guter Kontakt: Gibt es Ansprechpartner, die auf Fragen eingehen?




Fazit: Gemeinsam für eine bessere Welt

Tierschutz erfordert Hingabe, Herzblut und Verantwortung. Ob durch Spenden, ehrenamtliches Engagement oder kleine Entscheidungen im Alltag – jeder von uns kann etwas bewirken. Unterstütze Organisationen, die ehrlich und transparent arbeiten, und sei dir bewusst, dass echter Tierschutz Geduld und Verständnis braucht.




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